Sensationelle Schlagzeug-Show

Diese fünf jungen Schlagzeuger vertraten den Landkreis mit Bravour beim Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“: (vorne von links) Nils Simon, Peter Diestel, Philipp Bohn, Johannes Drescher und Nils Arbes. Für Peter Diestel und Philipp Bohn geht es sogar weiter zum Bundeswettbewerb. Über die Erfolge freuten sich die Musiklehrer Frank Stäblein und Stefan Klein (hinten, von links). Foto: Ralph Rautenberg


Zur Weltmeisterschaft in Brasilien sind es noch ein paar Tage hin. Heiße Samba-Rhythmen und noch einiges mehr konnte man aber bereits am Mittwochabend am Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt genießen. Fünf Schlagzeug-Schüler der Kreismusikschule präsentierten in der Aula ihr Können, das sie auch beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ unter Beweis stellten.
„Für drei von ihnen ist das Konzert heute ein schöner Abschluss für ein arbeitsreiches Jahr, für die zwei anderen ist es eine sehr gute Generalprobe“, erklärte Musiklehrer Frank Stäblein. Und zwar eine Generalprobe für den Bundesentscheid des Wettbewerbs „Jugend musiziert“, der am Pfingstwochenende in Braunschweig stattfindet.
Ursprünglich hatten sich sechs Schlagzeuger aus dem Landkreis freiwillig für den Wettbewerb in der Kategorie „Drumset Rock/Pop“ angemeldet. Alle erreichten im Regionalwettbewerb Unterfranken einen ersten Platz und qualifizierten sich so für den Landesentscheid in Augsburg. Ein „sensationelles Ergebnis“, freute sich Stäblein. Ein Unfall verhinderte leider die Teilnahme des Oberstreuers Tom Anschütz, die anderen konnten auch auf bayerischer Ebene hervorragende Ergebnisse erzielen. Drei zweite und zwei erste Plätze waren es am Ende. Für Peter Diestel aus Unsleben und Philipp Bohn aus Willmars geht es damit am Wochenende gegen Konkurrenz aus ganz Deutschland auf höchster Ebene weiter.
Supertalent Philipp Bohn
Erst zum zweiten Mal findet der Wettbewerb in dieser Kategorie statt, wie Stäblein berichtete. Schon beim ersten Mal konnte die Kreismusikschule zwei Sieger auf Bundesebene verzeichnen, einer davon war Philipp Bohn. Dabei gilt es vor einer Jury eine Programmvielfalt mit verschiedenen Stilrichtungen und Techniken vorzuführen. Anzahl, Schwierigkeitsgrad und Länge der Stücke variieren je nach Altersgruppe.
Am Mittwoch führten die fünf Teilnehmer nun im MPG ihre beeindruckenden Wettbewerbsprogramme vor, mit denen sie schon die Jury überzeugten. Jüngster Drummer war Johannes Drescher aus Mellrichstadt, der in der Altersgruppe (AG) II (Jahrgänge 2002 und 2003) antrat und zwei stilistisch unterschiedliche Stücke bei einer Gesamtspielzeit von sechs bis zehn Minuten präsentierte.
Aus der AG III (2000/2001) waren drei Rhön-Grabfelder dabei. Nils Arbes aus Wülfershausen, Nils Simon aus Nordheim und Peter Diestel hatten je drei Stücke über zehn bis 15 Minuten zu spielen. Bei Samba-, Swing- und Rock-Rhythmen ließen die drei ihre Sticks auf Trommeln und Becken krachen. Peter Diestel führte sogar einen 3-2-2-Beat vor, bei dem im ständigen Wechsel eine Hand drei Schläge ausführt und die andere Hand parallel dazu zwei.
Philipp Bohn gehört zur AG V (96/97) und hatte 15 bis 20 Minuten zu spielen. Bei Funk-Rock, lateinamerikanischen Rhythmen, einer sensationellen Improvisation und dem abschließenden „Metal-Brett“, wie es sein Musiklehrer Stefan Klein ankündigte, machte er deutlich, warum er bereits Bundespreisträger ist. Phasenweise hatte man das Gefühl, dass er über mindestens sechs Arme und ebenso viele Beine verfügen müsse, um all die Klänge gleichzeitig auszulösen.
Blutig gespielt
Dabei hatte er sichtlich Spaß und sogar noch die Zeit, die Drumsticks immer wieder durch die Luft wirbeln zu lassen. Es störte ihn auch nicht, dass er sich bei der letzten Nummer wortwörtlich blutig spielte.
Einmal mehr wurde deutlich, über welch hohe Talentdichte man im Landkreis im musischen Bereich verfügt. Die Schlagzeuger bilden dabei keine Ausnahme. Stäblein dankte den Musikern für ihre Vorführung, der Schule für die Bereitstellung der Aula und wünschte den beiden Bundesteilnehmern für den Wettbewerb viel Glück und Erfolg.
Artikel der Main-Post vom 5.6.2014

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